Die Zahl der an Depressionen leidenden Menschen in Deutschland ist laut AOK 2022 auf rund 9,5 Millionen gestiegen - die Zahl war noch nie so hoch. Das hängt auch immer noch mit der Corona-Pandemie zusammen.
Während 2017 noch 11,8 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner ab zehn Jahren eine ärztlich diagnostizierte Depression hatten, waren es 2022 bereits 12,5 Prozent - ein neuer Höchststand. Insbesondere bei den jüngeren (10 bis 24 Jahre) und den älteren Altersgruppen (ab 65 Jahre) gab es in den Pandemiejahren einen deutlichen Zuwachs. "Dabei sind jedoch insgesamt viel mehr ältere Menschen von Depressionen betroffen", sagt Wido-Geschäftsführer Helmut Schröder. Bei Jugendlichen kommen Depressionen demnach noch selten vor.
Zahlen und FaktenDie Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass weltweit etwa 322 Millionen Menschen von Depressionen betroffen sind. Das sind mehr als 4,4 Prozent der Welt-bevölkerung und 18 Prozent mehr als vor zehn Jahren.Für Deutschland wird die Zahl der Menschen mit Depressionen auf etwa 10% geschätzt. Das sind 8 Millionen Menschen.Depressionen beeinträchtigen sowohl die Lebensqualität als auch die soziale, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit oftmals in fundamentalerer Weise als chronische körperliche Erkrankungen.
DAK-Report
Junge Männer fallen in Statistik zu psychischen Leiden besonders auf
Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat einen „Psychreport“ vorgelegt, demnach hat die Zahl an krankheitsbedingten Ausfällen wegen psychischer Leiden im vergangenen Jahr in einen neuen Höchststand erreicht. Im Zehnjahres-Vergleich stiegen die Fehlzeiten von Beschäftigten um 54 Prozent. Im Schnitt dauerte eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen 32,2 Tage. Insgesamt kamen auf 100 DAK-Versicherte 326 Fehltage, im Vorjahr waren es noch 302 - ein Anstieg von acht Prozent. Psychische Leiden liegen demnach auf Platz drei der Gründe für krankheitsbedingte Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Auf Platz eins und zwei liegen Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Bronchitis oder Bandscheibenvorfälle. „Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein“, warnte die Landeschefin der DAK-Gesundheit, Britta Dalhoff. Quelle: FAZ.de